Josef Ressel Zentrum

Verwertungsstrategien für Textilien - ReSTex

Ein Beitrag für eine Europäische Herausforderung in der Kreislaufwirtschaft der Textilindustrie

Die globale Textilfaserproduktion umfasst jährlich etwa 110.000 Tonnen, was der Produktion von 100 Milliarden Kleidungsstücken entspricht. Die Recyclingquote im textilen Kreislauf beträgt aber derzeit nur rund 1%, weil schlichtweg die entsprechenden Technologien fehlen.

Das von der Christian Doppler Gesellschaft geförderte Josef-Ressel-Zentrum (JRZ) „ReSTex – Verwertungsstrategien für Textilien“ befasst sich mit eben diesem zentralen Thema für eine nachhaltigere Gesellschaft: dem Recycling von Textilien.

Im JRZ ReSTex werden Prozesse zur schonenden Trennung von Mischgeweben aus Baumwolle und Polyester erforscht, den mengenmäßig größten Anteil an Textilfasern. Das Ziel ist die Rückgewinnung von hochwertigen Materialien und so wird das Zentrum einen wertvollen Beitrag zum Europäischen Green Deal im Bereich Kreislaufwirtschaft von Textilen Materialien leisten.

Das ReSTex-Team unter der Leitung von Dr. Christian Schimper vereint Expert*innen aus verschiedenen Forschungsbereichen, darunter Cellulosechemie, Enzymtechnologie, Textilverarbeitung, Verarbeitung von Polymeren, Verfahrenstechnik, Analytik, Machine Learning & KI, Life Cycle Analyse und Circular Design.

Am Biotech Campus Tulln wird an der FH Baumwolle aus Baumwoll-Polyester-Mischgeweben enzymatisch entfernt und der Polyester so aufgereinigt, dass es in konventionellen PET-Recyclingmaschinen zu hochwertigem Granulat verarbeitet werden kann. Mittels spektroskopischen Methoden erfolgt ein Screening und die Charakterisierung der Ausgangstextilien, sowie die Bewertung der Anforderungen für das Recycling. Eine Datenbank mit Analysedaten wird erstellt und mit KI verarbeitet.

Die Entwicklungen werden vom FH Campus Wieselburg bezüglich ökonomischer und ökologischer Betrachtungen begleitet und mit Life-Cycle-Analysen untermauert.

Als Forschungspartner an Bord sind von der Universität für Bodenkultur Wien das Institut für Chemie nachwachsender Rohstoffe unter der Leitung von Prof. Rosenau und das die Arbeitsgruppen Biomaterial- & Enzymtechnologie und Biokunststofftechnologie vom Department für Agrarbiotechnologie, IFA Tulln unter der Leitung von Prof. Gübitz; sowie von der TU Wien die Arbeitsgruppe von Senior Scientist Bartl vom Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und technische Biowissenschaften.

Die Partnerunternehmen sind Salesianer Miettex GmbH, Starlinger & Co GmbH und EREMA Engineering Recycling Maschinen und Anlagen GmbH. Sie tragen aktiv dazu bei, die Zirkularitätsrate von Textilprodukten zu erhöhen und Recyclingprozesse zu etablieren und optimieren.

Das wissenschaftlich und wirtschaftlich aktive Umfeld am Campus Tulln gehört zum Excellence Hub „Nachwachsende Rohstoffe“ und schließt die ecoplus Aktivitäten am Technopol-Standort Tulln ein. Zusammen mit den international führenden wissenschaftlichen Instituten und kompetenten, auf dem Gebiet tätigen Wirtschaftspartnern, wird die Fachhochschule Wiener Neustadt eine überzeugende Kombination aus wissenschaftlicher Tiefe und direkter Anwendbarkeit für die fünfjährigen Aktivitäten des JRC „ReSTex“ sicherstellen.

Mit seinen Ergebnissen trägt das JRZ ReSTex zu einem wesentlichen Eckpfeiler des Europäischen Green Deals bei und stärkt gleichzeitig die Position der beteiligten österreichischen Unternehmen am globalen Recyclingmarkt.

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Leiter des JRZ ReSTex Christian Schimper und Standortleiterin des Biotech Campus Birgit Herbinger

Partner und Unterstützer vom JRZ ReSTex